STOLPERSTEINE GELSENKIRCHEN
Die Dabeigewesenen - Gelsenkirchen 1933–1945

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„Wir können die Geschichte in ihrer Komplexität nur verstehen, wenn wir nicht nur die Opfer betrachten, sondern auch die Dabeigewesenen. Denn ohne die Dabeigewesenen hätte es keine Opfer gegeben.“ (Rita Bake)
Von NS-Täter/innen, Profiteuren, Denunziant/innen, Schweigenden und Zuschauer/innen
Buchstabe S – V
In die Datensammlung werden - sortiert nach Anfangsbuchstaben des Nachnamens - überwiegend Personen aufgenommen, die zwischen 1933 und 1945 in Gelsenkirchen zumindest zeitweilig gelebt, gearbeitet bzw. gewirkt haben. So wird die Datensammlung als "Work in Pogress" kontinuierlich wachsen.
Salfeld, Franz und Martha (Ehepaar)
Martha Salfeld, NS-Frauenschaftsführerin (Weitere Informationen zum Ehepaar Salfeld sind derzeit nicht vorhanden)
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen-Horst, Beteiligt an Ausplünderung von Juden Mehr: >>
Seck, Rudolf
(15. Juli 1908 in Bunsoh - 4. Juni 1974 in Flensburg)
Ab 1931 NSDAP u. SS; 1941 Einsatzkommando 2, von August 1941 bis Juli 1944 Kommandant des behelfsmäßigen SS-Lagers Jungfernhof (eineinhalb Kilometer südlich des Güterbahnhofes Škirotava gelegen)
Seck wurde nach dem Krieg für die Selektion von 1.600 bis 1.700 Juden sowie deren Exekution im Wald von Bikernieki, der sogenannten "Aktion Dünamünde" nach mehreren Verfahren durch das Landgericht Hamburg 1951 zu lebenslanger Haft verurteilt. Er kam allerdings 1964, zehn Jahre vor seinem Tod, wieder frei. Mehr: >>
Schäfer, Otto, Dr.
(2. Dezember 1900 Essen-Byfang - 24. Januar 1966)
Städt. Beigeordneter f. die Durchführung polizeilicher Aufgaben u. Anleitung des Stadtpolizeiamtes, NSDAP, SS-Unterscharführer
Adresse/Wirkungsstätte: Stadtverwaltung Gelsenkirchen, Beteiligt an Verfolgung Sinti und Roma
FC Schalke 04
(1933 -1945)
Gelsenkirchener Fußballclub, "Vorzeigeverein" des nationalsozialistischen Deutschland
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen, u.a.a.O. Mehr: >>
Schenk, Fritz
(9. September 1885 Memel (Königsberg) - 26. April 1953)
Stadtpolizeiamtsleiter, Obdachlosenpolizei, NSDAP (Blockleiter), SA bis 1. Juli 1937, NSV, Deutscher Reichskriegerbund, Reichskolonialbund, RLB
Adresse/Wirkungsstätte: Kommunale Polizei Gelsenkirchen, Beteiligt an Verfolgung Sinti und Roma u.a. Mehr: >>
Schlüter, Robert
(7. Januar 1905 - † 1983)
SS-Hauptsturmfüher, Kriminalkommisar. Eintritt NSDAP 1937. Ab März 1938 Leiter Gestapo-Außenstelle Gelsenkirchen, 1943-1945 Leiter der Abteilung IV Gestapo Münster. Am 27. Januar 1942, dem Tag der Deportation der Jüdinnen und Juden von Gelsenkirchen in das Ghetto Riga, stand er als leitender Gestapo-Beamter am Güterbahnhof Gelsenkirchen und überwachte das Geschehen.
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen, Münster, u.a.a.O. Mehr: >>
Schmedeshagen, Konrad
(18. September 1897 - † 30. Mai 1969 in Bad Driburg)
Mitglied Schalke 04, NSDAP ab 1.3.1937, Mitgliedsnr.: 3.797.845
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen
Schmick, Hugo
(30. März 1909 Gelsenkirchen - 19. Oktober 1982 München-Parsing)
Assistenzarzt Knappschaftskrankenhaus Gelsenkirchen, SS-Obersturmbannführer, Truppenarzt "LSSAH", 1939 Sanitätsabteilung SS-Totenkopfstandarten/KL, Standort Sachsenhausen
Adresse/Wirkungsstätte: Div. Gliederungen der SS, u.a. Medinzinversuche im KZ Buchenwald. Mehr: >>
Schmidt, Hans
(29. Dezember 1893 - nicht bekannt)
Mitglied Schalke 04, NSDAP ab 1.5.1937
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen
Schmidtkamp, Heinrich
(31. Juli 1873 Gemeinde Braubauerschaft (später Bismarck) - 7. Februar 1939)
Stadtpolizeiamtsleiter, Obdachlosenpolizei
Adresse/Wirkungsstätte: Kommunale Polizei Gelsenkirchen, Beteiligt an Verfolgung Sinti und Roma u.a. Mehr: >>
Schmitt, Wilhelm
(nicht bekannt)
1944745 Kompanieführer im Polizeibatallion 65. Schmitt veranlasste u.a. im Mai 1944 bei Cilli/ Celje die Erschießung von 15 Männern als Geiseln. Nach dem Krieg war er bis zu seinem Tod in leitender Funktion bei der Polizei Gelsenkirchen tätig.
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen, Jugoslawien, u.a.a.O.
Schnee, Heinrich
(7. Dezember 1895 Rydzyna - 11. Januar 1968 Bonn)
Mitglied NSDAP, Mitgliedsnr.: 5430829, Blockleiter im Reichsluftschutzbund, 1932 bis 1945 war Schnee Lehrer am "Adolf-Hitler-Gymnasium" in Gelsenkirchen-Schalke. Schnee hatte sich bereits vor 1933 geradlinig auf nationalsozialistischen Kurs begeben. Besonderen Wert legte Schnee in Veröffentlichungen noch bis in die 1950er Jahre darauf, Rassenfragen auch zum Gegenstand des Schulunterrichts zu machen, so in seinem "Geschichtsunterricht im völkischen Nationalstaat" (in der ersten Auflage schon 1933).
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen Mehr: >>
Schneider, Emil
(20. Januar 1874 - nicht bekannt)
Mitglied Schalke 04, NSDAP
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen
Schneider, Heinrich
(24. März 1911 - nicht bekannt)
Mitglied Schalke 04, NSDAP ab 1.5.1937
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen
Schossier, Paul
(11. Oktober 1884 Gelsenkirchen - 24. Juli 1964 Gelsenkirchen)
Stadtrat, Leiter Schul- u. Kulturdezernat, ab 1942 auch Leiter Rechts- u. Polizeidezernat, NSDAP, NSV
Adresse/Wirkungsstätte: Stadtverwaltung Gelsenkirchen, Beteiligt ua. an Verfolgung Sinti und Roma u.a.
Schönauer, Johannes, Dr.
(25. September 1889 Köln-Ehrenfeld - nicht bekannt)
Oberstudienrat, Mitglied in: NSLB, NSV, NSDAP, Beirat NS-Fliegerortsgruppe, NS-Kulturgemeinde, Reichsluftschutzbund, 'Volksbund für das Deutschtum im Ausland', Deutsche Kolonialgesellschaft
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen, Schuldirektor Adolf-Hitler-Gymnasium
Schröder, Wilhelm
(2. September 1906 Gelsenkirchen - 10. September 1987 Krefeld)
Steinmetzmeister, ab 1938 Künstlersiedlung Halfmannshof (Bis 1962)
Mitglied: 1937 NSDAP, 1940-1945 Kriegsdienst
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen, Halfmannshof, u.a.a.O.
Schulz, Karl
(7. Februar 1905 Bochum-Weitmar - 2. Februar 1989 Bad Berleburg)
NSDAP ab 1923, SS ab 1931, SA, RLB, Leitung/Aufbau SS-Führerschule Gelsenkirchen-Rotthausen
Adresse/Wirkungsstätte:Gelsenkirchen-Rotthausen u.a.a.O. Mehr: >>
Schumacher, Wilhelm, Dr.
(23. Juli 1883 Krefeld - 8. März 1947 Bad Nauheim)
Finanzdezernent, Bürgermeister (damit Stellvertreter d. Oberbürgermeisters), NSDAP,
Adresse/Wirkungsstätte: Stadtverwaltung Gelsenkirchen
Schumacher, Wilhelm, Dr.
(24. August 1892 Sevinghausen - nicht bekannt)
Hilfsschulrektor in Gelsenkirchen-Buer-Mitte, Evangelische Hilfsschule Beisenstr. 50
seit 1927 Geschäftsführer des Gelsenkirchener Psychologischen Instituts (Akademische Kurse für Lehrerfortbildung)
DDP 1927, Logenmitglied 1930/31; Aufnahmeantrag NSDAP 1932 abgelehnt, 1937 nach Gnadengesuch aufgenommen,
Blockwart, stellv. Zellenleiter, NSLB 1.5.1933; SA Scharführer und Fürsorgereferent; NSV;
Völkische Bildung ins Volk! In: Die Schule im nationalsozialistischen Staat 10/1934, Heft 11, Seite 5.
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen
Schürmann, Josef
(12. September 1896 - nicht bekannt)
Mitglied Schalke 04, NSDAP ab 1.11.1939
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen
Schuttler, Wilhelm
(11. Juni 1901 - Nicht bekannt)
SS-Sturmmann, Angehöriger d. Wachmannschaft Konzentrationslager Majdanek, Beteiligung am Holocaust
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen, Horst-Wessel-Str. 24 (- Nach 1945 umbenannt in Olgastraße ) u.a.a.O.
Schutzpolizei (Buer)
(1933-1945)
Abschnittskommando II
Leiter: Abschnittskommandeur Major d. Schutzpolizei Stolpmann
Adresse/Wirkungsstätte: Reichsbehörde, Dienstelle Gelsenkirchen-Buer, Adolf-Hitler-Platz 4
Schutzpolizei (Gelsenkirchen)
(1933-1945)
Abschnittskommando III
Leiter: Abschnittskommandeur Major d. Schutzpolizei Barkholt
Adresse/Wirkungsstätte: Reichsbehörde, Dienstelle Gelsenkirchen, Ahstr.22
Schramme, Otto
(1. Oktober 1898 Berlin - 25. Mai 1941 Iraklion, Kreta)
Mitglied NSDAP 1925, SA 1925, auf dem Reichsparteitag 1929 Übergabe der Standarte "Ludwig Knickmann" durch Hitler, 01. Juni 1931-31. August 1933 Führer der SA-Untergruppe Westfalen-Nord in Gelsenkirchen
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen, u.a.a.O.
Schwarz, Siegmund
(18. März 1899- nicht bekannt)
Mitglied Schalke 04, NSDAP ab 1.5.1937
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen
Schwickert, Ludwig
(25. April 1902 Düsseldorf - 11. Juni 1970 Gelsenkirchen)
Architekt, 1931 Mitbegründer Künstlersiedlung Halfmannshof
Mitglied: 1.5.1933 NSDAP, RBK, NSV, RKB, RLB, förderndes Mitglied der SS
"Vom Militärdienst zurückgestellt, da bei Industriebauten als Architekt beschäftigt."
1942/43 Bauleiter Panzerwerk d. DEMAG Falkensee/Berlin, beim Bau eingesetzt waren KZ-Gefangene aus Sachsenhausen u. Zwangsarbeiter
1. Vorsitzender Halfmannshof bis 1970
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen, Halfmannshof, u.a.a.O.
Sicherheitsdienst (SD) des Reichsführers SS
(1931-1945)
Der Sicherheitsdienst des Reichsführers SS (kurz SD) war ein zentraler Teil des Macht- und Unterdrückungsapparates im NS-Staat und während des Krieges im besetzten Europa. Er wurde 1931 als Geheimdienst der zur NSDAP gehörigen SS gegründet und unterstand ab 1939 dem Reichssicherheitshauptamt (RSHA), das zugleich von ihm dominiert wurde. Der SD entwickelte sich zu einem höchst effizienten Nachrichtenapparat, dem 1944 rund 6.400 hauptamtliche Mitarbeiter angehörten. Die Angehörigen des SD verstanden sich als Elite. Das Führungspersonal bestand überwiegend aus qualifizierten, ideologisch gefestigten, jungen Akademikern. Aufgabe des SD war die gezielte Bekämpfung und Vernichtung politischer Gegner sowie die Einschüchterung der Bevölkerung. Der SD war für zahlreiche Verbrechen im Altreich sowie für Kriegsverbrechen in den von der Wehrmacht besetzten Gebieten verantwortlich. Von Anfang an nutzte er das Instrumentarium der Spionage, verdeckten Operationen und der Ermordung von Regimegegnern. Bis 4. Juni 1942 wurde das Reichssicherheitshauptamt von Reinhard Heydrich geführt. Mit seinem Tod, infolge eines Attentats in Prag übernahm übergangsweise Heinrich Himmler selbst die Führung. Im Januar 1943 wurde Ernst Kaltenbrunner bis Mai 1945 die Leitung des Reichssicherheitshauptamtes übertragen. Der SD wurde im Rahmen der Nürnberger Prozesse neben der SS und der Gestapo als verbrecherische Organisation verurteilt.
Zahlreiche Mitglieder des SD wurden nach 1945 unter der Leitung des ehemaligen Generalmajors der Wehrmacht-Abteilung Fremde Heere Ost, Reinhard Gehlen, in westliche Geheimdienstorganisationen übernommen – zunächst in die „Organisation Gehlen“, die 1956 im neu gegründeten Bundesnachrichtendienst der Bundesrepublik Deutschland aufging. Andere erklärten sich bereit, für die CIA zu arbeiten oder tauchten, um strafrechtlichen Verfolgungen wegen ihrer begangenen Verbrechen zu entgehen, ab. Mehrere von ihnen nahmen eine neue Identität an oder setzten sich ins Ausland ab.
Adresse/Wirkungsstätte: Reichsgebiet und deutsch besetzte Gebiete in Europa
Siebel, Gustav
(20. April 1898- nicht bekannt)
Volksschullehrer, NSDAP, SA Obertruppführer; nach NS-Ende von MilReg als NS-belastet aus Schuldienst entlassen, wiedereingestellt (1949)
Entnazifizierung: III (1947, Ausschuss Gelsenkirchen), „kann nicht beschäftigt werden“ „politisch belastet, nicht tragbar“, „Ist von obigem Amt zu entfernen und hat jegliches Recht auf eine Pension verloren“ (1947), V (1949, Ausschuss Siegerland), „antinationalsozialistische Einstellung“ (1950), zwei (den Ausschuss nicht überzeugende) Entlastungserklärungen (1946) von Adolf Wurmbach (dessen Selbstein- schätzung: „bekannter Gegner des Nationalsozialismus“): Siebel sei „von der Irrlehre des sogen. Nationalsozialismus unberührt geblieben“ (8.9.1946)
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen u.a.a.O.
Siebert, Heinrich Adolf
(24. November 1911 Buer - nicht bekannt)
NSDAP, SA bis 1934
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen,
Verbrechen in der Endphase, verurteilt wg. Misshandlung eines englischen Fliegers mit Todesfolge) Mehr: >>
Simon, Heinrich
(14. Juli 1909 - 8. Oktober 1969)
Mitglied Schalke 04, NSDAP ab 1.5.1937
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen
Sokolis, Heinrich
(3. August 1922 Gelsenkirchen - 20. Januar 2008 Gelsenkirchen)
1934-1941 HJ, 1941-1945 Waffen-SS, letzter bek. Dienstgrad: SS-Unterscharführer
Adresse/Wirkungsstätte: Beteiligung am Völkermord Mehr: >>
Soldeck, Otto
(4. Dezember 1907 - nicht bekannt)
Mitglied Schalke 04, NSDAP ab 1.3.1933, SS-Rottenführer (Wachmannschaft in einem frühen Konzentrationslager)
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen
Sonderkommando 1005 ("Enterdung" - Spurenvernichtung von Massenverbrechen)
(Januar 1942 - Ende 1944)
Den Auftrag zur Leitung der "Aktion 1005" erhielt Paul Blobel, ein langjähriger Nazi-Aktivist und bewährter Kommandeur im Vernichtungskrieg mit der Sowjetunion.
An den Tatorten wurden die Gefangenen gezwungen, die Gräber mit Schaufeln zu öffnen und die Leichen mit metallenen Haken, in einigen Fällen auch mit den bloßen Händen aus den Gruben zu ziehen und zu den Verbrennungsplätzen zu schleppen, wo die Toten schichtweise mit Brennholz zu Scheiterhaufen aufgestapelt wurden. Vor dem Entzünden wurden diese Stapel mit Öl oder Benzin übergossen und in einigen Fällen mit Brandbomben versehen.
Anschließend mussten die Gefangenen Wertgegenstände wie Schmuck oder Zahngold mit Sieben aus der Asche lesen und unverbrannte Knochenreste zerkleinern. Die Asche hatten sie zu vergraben, in Flüsse zu schütten oder zu verstreuen. Zum Schluss mussten die Gefangenen die geleerten Gruben mit Erde zuschütten, einebnen und zur Tarnung bepflanzen. Je nach Umfang der Massengräber waren die Spurenverwischungen arbeitsteilig organisiert und teilweise mechanisiert - an einigen Tatorten wurden zusätzlich Greifbagger zur Öffnung der Gräber verwendet und die Knochenreste in motorbetriebenen Kugelmühlen zermahlen.Alle Kommandoführer waren darüber informiert worden, dass sie die Arbeiter am Ende der Spurenverwischungen als Zeugen zu erschießen hatten.
Am intensivsten wurde die "Aktion 1005" zwischen Herbst 1943 und Herbst 1944 betrieben. Neben 1005-Kommandos, die nur für wenige Wochen zusammengestellt wurden und deren Angehörige nach Beendigung der Spurenverwischungen wieder zu ihren früheren Dienststellen zurückkehrten, bestanden auch mehrere überregional bzw. länderübergreifend tätige Einheiten. Etwa die Sonderkommandos 1005 A, 1005 B und das Sonderkommando 1005-Mitte, die sich über einen Zeitraum von etwa zwölf Monaten von Tatort zu Tatort bewegten.
Adresse/Wirkungsstätte: Nachzuweisen ist die Arbeit von 1005-Kommandos im heutigen Serbien, in der Ukraine, in Weißrussland, Russland, Estland, Litauen, Lettland und Polen.
Sorge, Gustav
(24. April 1911 in Roniken, Provinz Posen - 3. Oktober 1978 in der JVA Bochum)
Gustav Hermann Sorge war ein deutscher SS-Hauptscharführer und Kriegsverbrecher. Im Jahre 1931 trat er der NSDAP und SS bei
Adresse/Wirkungsstätte: KZ Esterwegen, KZ Sachsenhausen,KZ-Außenlager Lichterfelde, Lettland, Arbeitslager Riga-Spilve, KZ Riga-Kaiserwald, Heereskraftfahrzeugpark Ostland in Riga, Arbeitslagers Dondangen Mehr: >>
Spruth, Fritz
(4. Februar 1895 Siegen, gest. 13. August 1991 Recklinghausen
Mitglied NSDAP 1937-1945, SA 1935, NSBDT 1936) Nach 1945: Entnazifizierung „nominal member only“ (1946), Betriebsrat dagegen: „Nach der Machtergreifung der NSDAP ist Sp. an seiner Wirkungsstätte Gelsenkirchen als Förderer dieser [NS-]Bewegung stark hervorgetreten“, „untragbar, brutal [gegen die Belegschaft] und reaktionär“ (1946), V (1947)
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen u.a.a.O.
SS Arb. Kdo. K.L. Buchenwald, Gelsenberg Benzin AG, Gelsenkirchen-Horst
(Juli - September 1944)
Adresse/Wirkungsstätte: KZ-Außenlager der Gelsenberg Benzin AG, Gelsenkirchen-Horst Mehr: >>
SS-Baubrigade III, Bombensprengkommando
Bombensprengkommandos der aus KZ-Häftlingen bestehenden SS-Baubrigade III waren im Sommer 1943 u.a. in Gelsenkirchen, Wuppertal, Essen, Mühlheim/Ruhr, Bochum, Bottrop und Dortmund eingesetzt. Im Auftrag der Stadtverwaltungen wurden die KZ-Häftlinge u.a. zur Blindgängerbeseitigung herangezogen, ihre Aufgabe bestand dabei im wesentlichen in der Freilegung von Bombenblindgängern. Der Holocaust-Überlebende Rolf Abrahamsohn sel. A. (1925 – 2021) berichtete: "Ausgerüstet mit Spaten, Hacke und einer Eisenstange gruben wir Angehörigen des Himmelfahrtskommandos in Bochum Blindgänger frei, dabei kam es zu vielen schweren Unglücken mit oft tödlichem Ausgang unter den Häftlingen. Auch ein Handfeger gehörte oftmals mit zur "Ausrüstung" der KZ-Häftlinge: Damit wurden die Bomben abgefegt, denn die zum eigentlichen Entschärfen eingesetzten "arische" Spezialisten sollten sich ja nicht die Hände schmutzig machen".
SS-Führerschule Gelsenkirchen
(August 1933 - 1935 )
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen-Rotthausen, Volkshaus Mehr: >>
SS-Helferinnenkorps
(1942 - 1945 )
Adresse/Wirkungsstätte: In SS-, SD-, Polizei- und Parteieinheiten sind auch diese Frauen unausweichlich zu "Mitwisserinnen" des NS-Terrors geworden. Mehr: >>
Stadt der 1000 Feuer
(1933 - 1945)
Gelsenkirchen inszeniert sich als die "Stadt der 1000 Feuer" – eine ehemalige "rote Hochburg" und Arbeiterstadt, die vorbildhaft zum Hakenkreuz übergegangen ist.
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen Mehr: >>
Stadtverwaltung Gelsenkirchen
(1933 - 1945)
Mittelbare Beteiligung an Völkermord, staatlich legimentiertem Raub, Zwangssterilisationen, Ausbeutung von Kriegsgefangenen und anderen Verbrechen gegen die Menschlichkeit
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen, Hans-Sachs-Haus Mehr: >>
Stadtrat Gelsenkirchen 1935
(1933 - 1945)
Die Deutsche Gemeindeordnung vom April 1935 trug das 'Führerprinzip' auch in die Kommunen: Auf Vorschlag des Gauleiters des Gaues Westfalen-Nord der NSDAP berief der Regierungspräsident in Münster 21 Männer zu 'Ratsherren' der Stadt Gelsenkirchen. Unter ihnen befanden sich nicht zuletzt einige 'Alte Kämpfer', die mit diesem Posten für ihre Verbundenheit symbolisch entlohnt wurden.
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen, Hans-Sachs-Haus Mehr: >>
Stangier, Peter
(4. Juli 1898 Gevelsberg -12. Dezember 1962 Münster)
NSDAP, SA-Gruppenführer (SA-Gruppe Westfalen)
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen u.a.a.O.. Mehr: >>
Stein, Walter
(5.10.1913–1999)
NSDAP seit dem 1. Mai 1937 (Nr. 4611018) 1936 Eintritt in die Kriminalpolizei (Hannover); 1938 Kriminalkommissar-Prüfung an der Führerschule der Sicherheitspolizei in Berlin-Charlottenburg. Seit 1939 im "sicherheitspolizeilichen Einsatz" im „Protektorat Böhmen und Mähren“. Stein trat neunzehnjährig im Juni 1933 in die SA ein, der er bis Oktober 1934 angehörte (in dieser Zeit, im Februar 1934, wurde er zum Sturmmann befördert); im Anschluss daran Mitglied des NSKK bis zu seiner Aufnahme in die SS am 2. Juni 1938 (Nr. 290996); ab Sommer 1941 bis Anfang 1942 Zugführer in der 1. Kompanie Polizeibataillon 65, ab August 1942 Zugführer in der 3. Kompanie Polizeibataillon 65, anschließend Adjutant beim SS- und Polizeiführer Radom. Beteiligt an Verbrechen gegen die Menschlichkeit. 30. Januar 1943 zum SS-Hauptsturmführer befördert. Nach 1945 setzte Stein unbehelligt seine Kariere bei der Bundeswehr fort.
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen; "Protektorat Böhmen u. Mähren"; Radom (Polen) u.a.a.o.
Stolze, Georg
(18. November 1876 - nicht bekannt)
Mitglied Schalke 04, NSDAP (abgelehnt 1.9.1935)
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen
Stosch, Günther, Graf von
(29. Mai 1893 Polnisch Kessel, Kreis Grünberg i. Schles. - 23. März 1955 Essen)
Dr. jur., Mitglied Stahlhelm (1930-1933), 1932 DNVP, 1933 NSDAP, SA-Obersturmbannführer, ab 1933 Leiter der Staatspolizeidienststelle Recklinghausen, 1935-1941 Oberbürgermeister von Bottrop, Regierungspräsident Westfalen 1942 - 1943, ab 1943 kommissarischer Regierungspräsident in Minden, 1949 Anklage Verbrechen gegen die Menschlichkeit (Freispruch)
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen, Recklinghausen, Bottrop u.a.a.O.. Mehr: >>
Strickling, Bernhard
(1897 - nicht bekannt)
Kaufmann, Profiteur "Arisierung" des Textilgeschäftes Halbeisen in Horst u. Kaufhaus Heymann & Co. in Rotthausen Mehr: >>
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen u.a.a.O..
Stutte, Karl
(23. Oktober 1907 - nicht bekannt)
Mitglied Schalke 04, NSDAP ab 1.5.1933, NSV.
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen Mehr: >>
Szepan, Fritz
(2. September 1907 Gelsenkirchen - 14. Dezember 1974 Gelsenkirchen)
Fußballspier (FC Schalke 04), NSDAP ab 1.5.1937, Profiteur "Arisierung" des Textilgeschäftes Rode & Co, jüdische Inhaber Sally Meyer u. Julie Lichtmann. Mehr: >> Stolpersteine erinnern an Mord und Unrecht
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen
Tag der nationalen Arbeit - 1. Mai
(1933-1944)
Als Tag der nationalen Arbeit wurde in der Zeit des Nationalsozialismus der Erste Mai 1933 bezeichnet. Seit 1934 wurden die Maifeiern als Nationaler Feiertag des deutschen Volkes begangen. Zur Vereinnahmung der Arbeiter hat die NSDAP den früheren Kampftag der internationalen Arbeiterklasse national umgedeutet und den 1. Mai zu einem gesetzlichen Feiertag erklärt. Von Anfang an, dem 1. Mai 1933, wurde die Feier mit der Zerschlagung der freien Gewerkschaften verbunden – so wurden auch die Gewerkschaftshäuser am 2. Mai 1933 durch NSBO, SA und SS besetzt.
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen u. Reichsgebiet Mehr: >>
Tenholt, Wilhelm
(16. April 1896 Wettringen - 1974)
Kriminalpolizeirat. Mittäter beim Kapp-Putsch. Bis 1927 Kriminalbeamter in Magdeburg. 1931 NSDAP, 1933-1936 berüchtigter Gestapo-Chef Recklinghausen, als solcher auch für Gelsenkirchen zuständig. Später Leiter d. Homosexuellendezernats der Gestapo Berlin. 1949 Anklage Verbrechen gegen die Menschlichkeit pp., 12 Jahre Zuchthaus, 1955 begnadigt
Adresse/Wirkungsstätte: Magdeburg, Gelsenkirchen, Recklinghausen, Berlin u.a.a.O. Mehr: >>
Technische Nothilfe (TeNo, TN)
(1933-1945)
Während der Zeit des Nationalsozialismus konzentrierte sich die TN auf den Technischen Dienst (zur Beseitigung von Notständen in lebenswichtigen Betrieben) und den Luftschutzdienst und stand auch für den Katastrophenschutz zur Verfügung. Im Rahmen des Luftschutzes und des Sicherheits- und Hilfsdienstes stellte die TN die Einheiten des LS-Instandsetzungsdienstes. Das Reichsamt der TN wurde ab 1936 in die Zuständigkeit des Hauptamts Ordnungspolizei der Dienststelle Reichsführer SS und Chef der Deutschen Polizei im Reichsministerium des Inneren überführt.
Im Zweiten Weltkrieg waren TN-Kommandos im Gefolge der Wehrmacht auch in vielen durch das Deutsche Reich besetzten Gebieten tätig.
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen u.a.a.O.. Mehr: >>
Thiemeyer, Henriette
(16. Juni 1876 - 27. Januar 1964)
Mitglied Schalke 04, NSDAP
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen
Tippmann, Christian
(1. Januar 1908 Horst/Emscher - 15. Mai 1993 Hamm)
Waffen-SS, widersprüchliche Angaben im Entnazifizierungsverfahren 1946, zweifelhafte Angaben im Entschädigungsverfahren (BEG)
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen, Hamm-Herringen u.a.a.O. Mehr: >>
Tschenscher, Heinrich
(20. März 1899 - 30. April 1940)
Mitglied Schalke 04, NSDAP ab 1.5.1933
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen
Trümpener, Karl
(1. Mai 907 - 27. November 1952)
Mitglied Schalke 04, NSDAP ab 1.5.1933
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen
Tuchel, Otto
(1917 - unbekannt)
Polizeihauptwachtmeister im Sicherheitsdienst, Beteiligung am Massenmord in Riga. Otto Tuchel wurde am 23. Februar 1973 vom Landgericht Hamburg wegen zweifachen Mordes und Beihilfe zum Mord in einem weiteren Fall zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt.
Adresse/Wirkungsstätte: Ghetto Riga u.a.a.O. Mehr: >>
Vier, Wilhelm
(1. August 1898 - nicht bekannt)
Beteiligung am Massenmord in Riga.
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen
Andreas Jordan, Projektgruppe STOLPERSTEINE Gelsenkirchen. Juli 2017.
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