Abb. 1: Eine Todesfallanzeige aus dem Ghetto Theresienstadt ist die letzte Spur von Hartwig Wurm
Der Artist Hartwig Wurm wurde am 7. September 1869 in Berlin geboren. Der alleinstehende Herr Wurm lebte zuletzt an der Karl-Meyer-Straße 10 in Rotthausen. Am 31. Juli 1942 wurde er zusammen mit anderen Gelsenkirchener Juden über Münster und weiter in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Bereits am 30. August 1942 war Hartwig Wurm tot, angeblich gestorben an Herz- bzw. Altersschwäche.
Aus Gelsenkirchen wurden mit diesem Menschentransport ausweislich einer Liste 44 Personen [1], von denen lediglich 4 die NS-Verfolgung überlebten, in das Ghetto Theresienstadt verschleppt. Der Deportationszug trug die Reichsbahn-Nummer Da 77 und die Transportnummer XI/1. (D.h. 1. Transport von insgesamt 5 Transporten aus dem Gestapo-Bezirk Münster/ Westfalen=XI in das Ghetto Theresienstadt). Die Menschen erhielten als Namenszusatz eine Nummer, die sich aus der Transportnummer und den fortlaufenden Nummern der Betroffenen auf den Transportlisten zusammensetzte - so wurde Hartwig Wurm für den Transport von Gelsenkirchen in das Ghetto Theresienstadt zur Transportnummer XI/1-639.[2] Insgesamt befanden sich 901 Menschen in dem Deportationszug, der am 1. August 1942 das Ghetto Theresienstadt erreichte. Die Deportierten stammten aus den Kreisen und kreisfreien Städten Münster, Bielefeld, Osnabrück, Paderborn, Gelsenkirchen und etwa 30 weitere kleinere Städte und Dörfer im weiteren Umkreis. Von den 901 Menschen sind 835 umgekommen, viele starben bereits im Ghetto Theresienstadt an den unmenschlichen Haftbedingungen. Die allermeisten wurden jedoch weiter deportiert und dann ermordet, nur 65 der mit diesem Transport Verschleppten konnten überlebten.
Die Patenschaft für den Stolperstein hat Alfred Broekmann übernommen.
Quellen:
[1] Deportationsliste vom 31. Juli 1942, StA Gelsenkirchen
[2] Theresienstädter Eingangsliste, Yad Vashem Archives, Bestand O.64/260
Abb.1: Theresienstädter Gedenkbuch/Todesfallanzeigen Ghetto Theresienstadt, Nationalarchiv Prag; Institut Theresienstädter Initiative
Yad Vashem Research Projects: Deportation Database and Research Project Online Guide
Gedenkbuch Bundesarchiv
Projektgruppe STOLPERSTEINE Gelsenkirchen. Dezember 2012
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