Abb.: Die Ausstellungshalle am Wildenbruchplatz, im Januar 1942 von den Nazis als temporäres Sammellager für die Deportationen jüdischer Menschen von Gelsenkirchen nach Riga genutzt.
Emma Mayersohn, geboren am 1. Januar 1890 in Essen war ledig. Zum Stichtag 17. Mai der Volkszählung 1939 wohnte Emma Mayersohn im Gelsenkirchener Ortsteil Horst, Fischerstraße 173. Sie wurde mit dem ersten großen Sammeltransport, der Gelsenkirchen im Januar 1942 verließ, nach Riga deportiert. Dort wurde Emma Mayersohn ermordet.
Bereits vor 1933 waren Jüdinnen und Juden mit antijüdischen Ressentiments konfrontiert. Mit der Machtübergabe an die Nazis begann ihre systematische Ausgrenzung und Entrechtung. Die antisemitische Propaganda stigmatisierte sie, zunehmend schlug ihnen Misstrauen, Hass und Hetze der nichtjüdischen Bevölkerung, die mehr und mehr zu einer Ausgrenzungsgesellschaft wurde, entgegen. Scheinlegale Gesetze und Erlasse forcierten ihre ökonomische, politische und soziale Ausgrenzung. Berufsverbote, Boykotte und Zwangsverkäufe jüdischer Betriebe und Geschäfte, Zwangsumsiedelungen innerhalb des Wohnortes und zahlreiche weitere diskriminierende Verordnungen hatten eine weitgreifende gesellschaftliche Isolation zur Folge.
Davon betroffen war auch die Jüdin Emma Mayersohn, Einzelheiten zu ihrem Lebens- und Leidensweg sind nicht bekannt, da die Quellenlage ungenügend ist. Mit der Verlegung des Stolpersteins kehrt ihr Name zurück - dorthin zurück, wo Emma Mayersohn einst ihren Lebensmittelpunkt hatte.
Biografische Zusammenstellung: Andreas Jordan, Gelsenzentrum e.V., Januar 2023
Quellen:
Gedenkbuch Bundesarchiv
https://www.mappingthelives.org/ (Abruf 1/2023)
Listenmaterial Deportation 27. Januar 1942 Gelsenkirchen-Riga
Abbildungen:
1: Gelsenzentrum e.V.
|