STOLPERSTEINE GELSENKIRCHEN
Ausgrenzung erinnern
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HIER WOHNTE
JOSEF GÜNSBERG
JG. 1895
FLUCHT 1939 HOLLAND
INTERNIERT WESTERBORK
DEPORTIERT 1942
AUSCHWITZ
ERMORDET 31.8.1942
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HIER WOHNTE
FANNY GÜNSBERG
JG. 1927
FLUCHT 1938 HOLLAND
INTERNIERT WESTERBORK
DEPORTIERT 1943
SOBIBOR
ERMORDET 26.3.1943
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HIER WOHNTE
LOTHAR GÜNSBERG
JG. 1928
FLUCHT 1938 HOLLAND
INTERNIERT WESTERBORK
DEPORTIERT 1943
SOBIBOR
ERMORDET 26.3.1943
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HIER WOHNTE
GEROLD GÜNSBERG
JG. 1924
KINDERTRANSPORT 1937
USA
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Verlegeort: Poststraße 20, Gelsenkirchen. Nachverlegung für Gerold Günsberg geplant Juni 2025
Neuere Forschungsergebnisse von Dr. Franz-Josef Wittstamm aus 2024 ( Spuren im Vest - Jüdische Lebensläufe im Vest, Westfalen und anderenorts) machen nun die Nachverlegung möglich, auch eine Stolperstein-Patin hat sich bereits gefunden.
Abb.1: Josef Günsberg mit Sohn Gerold, um 1927
Josef Günsberg wurde am 21. Januar 1895 in Nadworna/Polen geboren. Er war mit Berta, geborene Zwecher verheiratet. Das Ehepaar Günsberg hatte drei Kinder, den 1924 geborenen Gerold, die am 25. Januar 1927 geborene Fanny Susanne und den am 22. April 1928 geborenen Lothar. Alle drei Kinder wurden in Gelsenkirchen-Horst (Emscher) geboren.
Nach dem Tod der Mutter, sie verstarb bereits am 8. Juni 1933, kamen die Kinder zunächst in das Jüdische Kinderheim in der Kölner Lützowstraße. Gerold konnte im Alter von dreizehn Jahren von Köln mit einem Kindertransport auf der SS Washington nach New York gerettet werden, seine Tante Renchie Kramer nahm ihn auf. Im Juli 1943 wird er US-Soldat und kommt als Befreier nach Deutschland zurück. 1949 kehrt Gerold Günsberg zurück in die USA.
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Abb.2: Lothar Günsberg, Frühjahr 1942
Fanny Susanne wurde nach ihrer Flucht aus Deutschland am 5. Januar 1938, ihr Bruder Lothar am 24. Oktober 1938 im Joods Weeshuis (Jüdisches Waisenhaus) im südholländischen Leiden aufgenommen. Am 10. März 1943 wurden die beiden Kinder verhaftet, am 18. März in Westerbork interniert und am 23. März 1943 nach Sobibór deportiert. Im Vernichtungslager Sobibor wurden Fanny und Lothar am 26. März 1943 in der Gaskammer ermordet. Zu diesem Zeitpunkt war ihr Vater Josef Günsberg bereits tot. Auch ihm war zunächst die Flucht nach Holland geglückt. Er wurde am 28. August 1942 über Westerbork nach Auschwitz verschleppt und dort am 31. August 1942 ermordet.
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Abb.3: Am 19. Januar 1939, 6 Tage vor ihrem 12. Geburtstag, schrieb Fanny Günsberg ein Gedicht in das Poesiealbum ihrer Schulfreundin Grietje de Graaf.
Abb.4: Fanny Susanne Günsberg in der Volksschule in Den Haag, 1940
Abb.5+6: Bescheinigungen von Informatiebureau Van Het Niederlandsche Roode Kruis, ITS Arolsen
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Quellen:
ITS, Bad Arolsen
Gedenkbuch BA
Yad Vashem, Central Database of Shoa victims Names, Abruf Mai 2013
joods.nl, Abruf Mai 2013
WijkWeb, Joods Weeshuis. profburgwijk.nl/PBW/Wijk/JoodsWeeshuis/Default.aspx, Abruf Mai 2013
Abb.1: communityjoodsmonument.nl
Abb.2: Frans Hoek, Leiden
Abb.3: http://www.profburgwijk.nl/PBW/Wijk/JoodsWeeshuis/School/School02.aspx
Abb.4: Copy of Doc. No. 85771043#1 (6.3.3.2/ 120000 .../ 133500 .../0133503/2 Eingang/0003) in conformity with the ITS Archives. Korrespondenzakte T/D 133 503
Abb.5: Copy of Doc. No. 85771024#1 (6.3.3.2/ 120000 .../ 133500 .../0133502/2 Eingang/0003) in conformity with the ITS Archives. Korrespondenzakte T/D 133 502
Spuren im Vest, Abruf April 2024
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Stolpersteine für Josef, Fanny u. Lothar Günsberg, verlegt am 24. November 2017
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Andreas Jordan, Projektgruppe STOLPERSTEINE Gelsenkirchen. Mai 2013. Nachtrag November 2017, April 2024
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